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1846 /1847 | Erste Vorbereitungen neben dem bestehenden Gesangsverein auch einen Turnverein in Höchst zu gründen. Am 15.8.1847 wurde das Genehmigungsgesuch zur Gründung eines Turnvereines unter Angabe folgender Ziele gestellt: |
"Der Turnverein ist ein Verein von Männern und Jünglingen, welche durch gemeinsame Turnübungen gleichmäßig Gesundheit des Körpers, Stärkung des Geistes und Reinheit der Sitten zu erstreben die Absicht haben." | |
Am 2.09.1847 erfolgte die Genehmigung des 'Turnverein zu Höchst'. Die noch bekannten Namen des 1. Vorstandes sind J. B. Hartmann, W. Stähler und L. Ehry. |
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1848 | Im Juli gab es eine Aufspaltung des Vereins in einen politisch gemäßigten (Hauptverein) und einen weniger gemäßigten Verein. Anfang 1849 erfolgte jdeoch bereits die Wiedervereinigung. Ernennung von Dr. Schüler zum Ehrenmitglied für seine Verdienste im "turnerischen Bereich". |
Die Turner bildeten unter der Führung von Herrn Dr.Schüler, einem sehr geachteten Bürger von Höchst, eine eigene Kompanie der Volkswehr. Morgens wurde exerziert und nachmittags wurden Umzüge und Märsche in die Umgebung gemacht. Bei alledem ging es wohl sehr lustig zu, zumal der Apfelwein recht billig war. | |
Im Sommer stifteten die Turner dem Verein seine erste Fahne. Diese wurde am 3. September mit einer prächtigen Fahnenweihe eingeweiht. |
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1849 | Am 20. September wurde Höchst, wegen den blutigen Vorgängen in Frankfurt und der Bedrohung des flüchtigen Ministers Heckscher zuvor, von Truppen besetzt. Wahrscheinlich erfolgte die Auflösung des Vereins nach 1850. |
1852 - 1859 | Am 18.Februar 1852 erfolgte die Auflösung aller Turnvereine im Herzogtum Nassau. Bis Ende 1859 konnte nur im Verborgenen geturnt werden, da die Obrigkeit ein öffentliches Auftreten nicht zugelassen hätte |
1860 | Am 9. August erfolgte die Neugründung des 'Höchster Turnvereins'. Der Vorstand setzte sich zusammen aus Fritz Stein, Franz Adam, Adam Rohmann und wieder Louis Ehry. |
1870 | Namensänderung zu 'Höchster Turnverein 1870' |
1875 | Namenswechsel zu 'Turngemeinde Höchst' (bis heute) |
1877 | Gründung einer Jugendabteilung |
1896 | Die Turngemeinde erlangt den Status einer juristischen Person und erwirbt das bisher nur gepachtete Turnhallengrundstück |
1897 | feiert die Turngemeinde ihr 50 jähriges Jubiläum unter Anteilnahme der ganzen Stadt. Es gibt wieder ein großes Turnfest mit Umzug, Festreden, Ball und der Weihe einer neuen Fahne. Mehr als 500 auswärtige Turner nehmen daran teil. |
1910 1911 |
Einrichtung einer Seniorenturnriege. Damen und Schülerabteilung wird gegründet. Die Schülerabteilung muss auf behördliche Anordnung wieder geschlossen werden; der Staat besteht auf seinem Erziehungsmonopol. |
1914 | Der 1. Weltkrieg bricht aus, zu diesem Zeitpunkt hat die Turngemeinde 380 Mitglieder. Sofort bei der Mobilmachung werden 49 Turner einberufen, darunter 6 Vorstandsmitglieder. |
1915 | Die Halle wird vom Militär beschlagnahmt; 106 Turner sind inzwischen Soldat. |
1918 | Kriegsende, 23 Turner sind gefallen, viele für ihr Leben lang gezeichnet. |
1930 | Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit beeinträchtigen das Vereinsgeschehen. |
1936 | Der Deutsche Turnerbund wird in die Reichssportorganisation eingegliedert. |
1940 | Die Halle wird zum Quartier französischer Kriegsgefangener. Der Turnbetrieb wir in die Halle der Hostatoschule verlegt. |
1944 | Bei einem Bombenangriff wird die Halle schwer beschädigt, 17 italienische Kriegsgefangene werden getötet. |
1945 | Turnen und jede Art von Sport sind verboten. |
1946 | Auf dem Gelände der zerstörten Halle werden wieder die ersten Anfänge gewagt. |